Jetta II 16V Turbo Motor

Mehr Leistung - Umbau des Jetta II auf 16V Turbo

In der damaligen Zeit hat sich so langsam der Umbau von 16V Saugmotoren auf 16V Turbomotoren etabliert. Warum es also auch nicht mal selber probieren? Genug kompetentes Wissen im Umfeld gab es dank S-Motors, Pieper, Atze oder Scholz. Man sollte also nicht beratungsresistent sein und dann würde es schon klappen.

Über einen längeren Zeitraum hinweg wurden zuerst Teile gesammelt und die Umgebung auf die Mehr-Leistung vorbereitet. So gab es unter anderem eine größere Bremse, um den Anforderungen des TÜV gerecht zu werden und der Motorraum wurde etwas auf Vordermann gebracht.

Vom Sauger zum Turbo

Eigentlich hat sich am Motor des Jetta II nicht viel verändert. Ein Block vom Golf III mit der Kennung "2e" hielt Einzug und bekam ein paar Taschen für die Ventile verpasst. Die Verdichtung wurde entsprechend angepasst und der Kopf des Saugers war bereits optimiert und konnte so übernommen werden.

Etliche Kleinigkeiten wurden gleich so gemacht, dass sie auch längerfristig den Ansprüchen genügen sollten. So wurde auf rot-blaue Dash-Anschlüsse gesetzt, die nicht nur optisch etwas her machen, sondern auch zuverlässig die Verbindung der Bauteile herstellen.

Ansaugbrücke, Ventildeckel und der Turbo selbst wurden mit Pulver beschichtet und dem Motor fernere Sachen wie Wasserbehälter und Luftfilterkasten wurden in Wagenfarbe lackiert.

Markenprodukte bei Gusskrümmer und Abgasseite sowie Sonderanfertigung des Hosenrohr

Jetta II 16V Turbo - Hosenrohr und Krümmer mit Keramikbeschichtung
Jetta II 16V Turbo - Hosenrohr und Krümmer mit Keramikbeschichtung

Bei dem Gusskrümmer handelt es sich um ein Markenprodukt und keinen Nachbau aus China, die anschließen den Markt überschwämmten. Zu der Zeit gab es noch keine Stoß-Aufladungs-Krümmer bzw. keine die wirklich gehalten haben.

Das Hosenrohr wurde von Atze damals in 76 mm Durchmesser und aus Edelstahl gefertigt, da die Lösung des S2 mit externem Wastegate optisch nicht sehr ansprechend wirkte. Soetwas wie V-Bandschellen gab es zu der Zeit leider noch nicht.

Nach anfänglicher Umwicklung mit Hitzeschutzband wurden die Teile irgendwann mal Keramikbeschichtet, um der Hitze besser Stand halten zu können. Technologie aus der Raumfahrt. Ohh. Naja, wenn man zurück blickt, dann ist diese Art der Beschichtung auch nicht so das gelbe vom Ei. Die ausgwählte Farbe war nach einiger Zeit als solche nicht mehr zu erkennen und an enigen Stellen kam seltsamer weise Rost durch.

Luftzufuhr des Jetta II 16V Turbo optimieren

Jetta II 16V Turbo mit optimierter Drosselklappe
Jetta II 16V Turbo mit optimierter Drosselklappe

Auch wenn es ein Turbo werden soll und die Luft so durch die Ansaugstrecke gedrückt wird, war es trotzdem wichtig, dass alle Übergänge der einzelnen Bauteile halbwegs anständig sind.

So wurde die G60-Drosselklappe zerlegt und alle Übergänge entsprechend angepasst. Anschließend ging es weiter mit den Übergängen von Drosselklappe in die S2-Ansaugbrücke und von der S2-Ansaugbrücke an den Kopf des 16V.

Die Verohrung bis zur Drosselklappe wurde zwischenzeitlich mal modifiziert. Ursprünglich war vorgesehen, dass das Rohr vom Turbo zum Ladeluftkühler über den Motor verläuft und dies tat es auch eine Weile. Optisch war das aber nicht so der Hit und so verlief das Rohr irgendwann "unsichtbar" an den Riemenscheiben vorbei.

Der Jetta II ohne etwas poliertes? Geht nicht.

Jetta II 16V Turbo mit polierten Anbauteilen
Jetta II 16V Turbo mit polierten Anbauteilen

Da die gesamte Verrohrung von Luft und Wasser aus Edelstahl gebaut wurde, eigneten sich diese sehr gut zum Polieren. Also wurde die komplette Verrohrung des zukünftigen 16V Turbo genommen und zu Panzer geschickt, der den Sachen einen wunderschönen Glanz einhauchte.

Edelstahl ist dabei eine schöne Sache. Sicherlich schwerer zu Polieren, vom Gewicht her etwa auftragender und vom Glanz etwas dunkler als Alu, aber die einfache Pflegbarkeit ist unübertroffen.

Wie viel Leistung soll es sein?

Kann man jemals genug Leistung haben?

Ursprünglich war geplant, einen Garret GT32 Turbo-Lader im Jetta zu verwenden. Es stellte sich aber heraus, dass dieser Lader etwas zu groß für den zwei Liter 16V im Jetta ist und so blieb man bei einem Garret GT2871r hängen.

Das der Motor damit auch umgehen kann, zeigt seine Ausdauer. So haben alle Sachen bisher mehr als 30 tkm gehalten ohne etwas austauschen zu müssen. Man muss dazu eben auch Wissen, dass der Turbo zwar merklich, aber relativ sanft einsetzt und nicht wie ein massiver Schlag in den Rücken ist. Also genau das, was man wollte.

Man kann es nicht oft genug sagen, aber ohne die Hilfe von S-Motors, Pieper, Atze, Schweizer, Schüler, Scholz, Panzer und später auch Reifen Tobi und deren Maßstab an das Ergebnis ihrer Arbeiten sowie deren Wissen, wäre soetwas nicht möglich.

Danke.

Es ist eben nicht einfach nur "Turbo-Kit kaufen und einbauen".